Ramadan & Osterzeit
Jesus im Islam
Auch im Islam wird Jesus verehrt. Er wird dort Isa ibn Maryam (auf Arabisch: عيسى بن مريم) genannt. Das heisst so viel wie „Jesus, Sohn der Maria“.
Im Islam ist Jesus ein Gesandter und Prophet Gottes. Propheten sind im Islam wichtig, weil sie religiöse Gesetzte verkündeten und verbreiteten.
Der wichtigste Prophet im Islam ist Mohammed. Durch ihn ist vor etwa 1400 Jahren der Islam entstanden.
Jesus wird im Koran positiv beschrieben. Es wird von Wundern berichtet, die Jesus vollbracht haben soll. Er soll bereits in der Wiege gesprochen haben und Vögel aus Ton lebendig gemacht haben. Ausserdem soll er Blinde und Kranke geheilt und Tote zum Leben erweckt haben.
Es gibt im Koran auch eine Geschichte über die Geburt Jesus: Das Jesuskind wird dort nicht in Bethlehem in einem Stall, sondern an einem fernen Ort unter einer Palme geboren. Maria - auf arabisch Maryam – ist dabei ganz alleine und einsam und bringt ihren Sohn unter starken Schmerzen auf die Welt. Gott lässt ihr zum Trost Datteln wachsen und eine Wasserquelle entspringen. Bis heute beten manche Muslima, wenn sie ein Kind auf die Welt bringen, die Sure Maryam und essen Datteln zur Stärkung. Eine Sure ist ein Kapitel im Koran, der heiligen Schrift des Islams.
Doch im Islam ist Jesus nicht Sohn Gottes wie im Christentum, sondern ein normaler Mensch, mit besonderen Fähigkeiten. Das heisst, Muslime glauben nicht an die Auferstehung von Jesus. Daher feiern sie auch Ostern nicht.
Auf dieser persischen Miniatur sieht man Maryam und Isa ibn Maryam (also Maria und Jesus).